* Polnischer Champion * Polnischer Jugendchampion * Jugendclubsieger * Club-Rassensieger * Jugendbester * Jugendsieger von Mittel- und Osteuropa * Polnischer Sieger * Schönster Hund der Polnischen Hunderassen * Multi-Rassensieger * Multi-Gruppensieger * Gebrauchzertifikat-Schweißprüfung 2. Grades * Deckrüde *

GOÑCZY POLSKI
(deutsch POLNISCHER LAUFHUND - engl. POLISH HUNTING DOG)

STANDARD FCI: Standard anerkannt und registriert 1983 in Polen,
Rasse offiziell anerkannt von FCI im November 2006 (Nr. 354)
GRUPE VI: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen, Sektion 1.2- Mittelgrosse Laufhunde
Schulterhöhe: Hündin 50-55 cm, Rüde 55-59 cm
Farbe: schwarz mit Brand, schokoladenbraun mit Brand und rötlich braun
Gewicht: vom Standard nicht festgesetzt (nach eigenen Erfahrungen ca. 22-27 kg)

Der Goñczy Polski stellt eine ausgezeichnete Hunderasse für den Jagdbetrieb dar, aber nicht ausschließlich. Man kann sie aktiven Menschen, die naturverbunden sind, sehr empfehlen. Laufen neben dem Pferd (zu welchem er eine eher gute Beziehung hat) Fahrrad oder Skiern, deckt wunderbar seinen natürlichen Bewegungsbedarf. Diese Hunde haben keine Probleme, Geländehindernisse zu überwinden. Immer häufiger wird man ihnen begegnen bei Hundesportarten wie agility oder flyball.
Wem sind sie abzuraten? Personen, die keine Kraft und Lust für Spaziergänge und Spiele haben, sowie diejenigen, die denken, dass einem Hund ein Stückchen "im Grünen" und ein Futternapf genügen. Der Goñczy soll nie Langweile haben, denn ein gelangweilter Hund kann zu einem Zerstörer werden, vor allem aber wird er ungehorsam. Goñczy Polski kommt im gesamten polnischen Hoheitsgebiet vor, vorwiegend jedoch im Südpolen (Bieszczady, Beskiden, Pieniny, Podhale).
Allgemeines Erscheinungsbild. Proportionaler Körperbau, eingeschrieben in Rechteck (9:10). Edelkopf, proportional mit spürbarem Hinterhauptbein. Langgestreckter Fang. Augen dunkelbraun, mittelgroß und deutlich mandelförmig. Schwarze Nase. Starker, weißer Scherengebiss. Langer, leichter, hängender, dreieckiger, unten abgerundeter Behang, tief angesetzt. Hals mittellang, kräftig, muskulös, mit lockerer Haut (bildet aber keine Kehlwamme). Brustkorb mäßig breit und tief. Rippen lang, vertikal. Vorderbrust schwach angedeutet. Rücken gerade, gut bemuskelt, deutlicher Widerrist. Bauch sanft angehoben. Gliedmaßen stark bemuskelt, Nägel kräftig, dick. Schulterblatt schräg liegend. Rute eher niedrig angesetzt, mitteldick, in freier Bewegung etwas angehoben, in Ruhe säbelförmig. Haar kurz, am Rumpf hart, steif und anliegend, am Kopf und an den Ohren seidig. Unterfell stark, im Sommer dichter, im Winter lichter. Farbe schwarz mit deutlich abgegrenztem rötlich-braunem Brand; auch schokoladen-braun mit Brand und rötlich braun. Brand über den Augen, an Fang, Hals, Brust, Inner- und Hinterseite der Schenkel, After, Pfoten, Unterseite der Rute (1/3-1/2 der Rutenlänge). Kleine weiße Abzeichen an Pfoten und Brust sind nicht als Fehler zu betrachten.
Charakter, Nutzbarkeit. Hervorragender, unersetzlicher Saufinder und Schweißhund, bewährt sich gut als Stöber- und Apportierhund. Bei der Arbeit beständig, gründlich, kühn und umsichtig. Flink und schnell, mit ausgezeichneter Körperleistung. Besitzt einen charakteristischen, melodischen Jagdlaut mit veränderlicher Tonart. Zeigt große Anhänglichkeit den Familienmitgliedern gegenüber. Intelligent, sehr dressurwillig und -anfällig, mag jedoch keinen Zwang. Ausgezeichneter Wachhund mit einem starken, territorial angebundenen Sinn; den Fremden gegenüber distanziert. Wie jeder Jagdhund braucht er viel Bewegung, fühlt sich aber auch wohl in Großstädten (auch als temperamentreicher Welpe), wenn der Besitzer einen aktiven Lebensstil hat und dem Hund Spielraum für seine "Energieentladung" verschaffen wird. Richtig erzogen kann er ein hervorragender und durchaus treuer Kamerad sein; ist er jedoch seiner Bewegungs- und Spielfreiheit sowie des Kontakts mit anderen Hunden und Menschen beraubt, kann er Aggression gegenüber anderen Hunden entwickeln. Eine konsequente Erziehung (vor allem bei den Rüden) seitens des Besitzers ist hier durchaus zu begrüßen. Mag sehr Spiele mit Kindern. Als Jagdhund zeichnet sich durch Charakterunabhängigkeit aus. Seine Nutzbarkeit zeigt sich besonders an der Seite des Jägers, aber genauso gut kann er im Besitz eines Nicht-Jägers sein: einer Person, die ruhig, sanft, aber mit starkem Charakter, konsequent und körperlich aktiv ist. Braucht praktisch keine Pflegemaßnahmen.
Gesundheit. Sehr wetteranpassungsfähig. Langjährige Beobachtungen konnten auf keine Tendenzen zu Erbkrankheiten schließen. Nicht anspruchsvoll bzgl. Nahrung, man sollte aber nicht vergessen, dass der Körper eines arbeitenden Hundes einer größeren Menge an Kohlenwasserstoffen und Eiweiß bedarf. Bei hinreichender Bewegungsfreiheit werden potentielle gesundheitliche Beschwerden minimiert.

Kurzer geschichtlicher Abriss

Goñczy Polski ist offizieller Name der jüngsten (fünften) polnischen Hunderasse, deren Standard durch den polnischen Hundewesenverein ZKwP 1983 angenommen und dort registriert wurde. Obwohl erst vor kurzem (2006) von FCI anerkannt, hat diese Rasse eine lange, traditionsreiche Vorgeschichte. Goñczy Polski ist eine Laufhunderasse, die bereits vor Jahrhunderten dem polnischen Adel Gesellschaft leistete. Von den damals vorkommenden verschiedenen Laufhunderassen wurden von den einzelnen Besitzern solche bevorzugt, die für die jeweilige Geländestruktur oder die gejagte Wildart am ehesten geeignet waren. Noch vor dem 2. Weltkrieg wurden alle Arten der Laufhunde in Polen unter einem gemeinsamen Namen "polnischer Ogar" (Ogar Polski) geführt.
Der erste Mensch, den zu dieser Zeit die schwere Lage der Laufhunde in Polen bewegte, war Oberst Józef Paw³usiewicz (stammte aus einer Jägerfamilie), der die aus dem Nachlass von seinem Vater geerbten Hunde zusammen mit den vom Krieg verschonten Restbeständen der Ogar Polski (hauptsächlich in Bieszczady und Vorkarpatenland) für eine gemeinsame Zucht gesammelt hat (die seitdem den Beinamen "Karpatenzucht" hatte). Es waren Hunde - allgemein ausgedrückt - von einem leichteren (kleineren) Typ, mit schwarzem Haarkleid mit Brand. Die Zucht des Oberst Paw³usiewicz wurde in den 50-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts durch ZKwP als Experimentalzucht für die Rasse "Ogar Polski" registriert. Am Anfang waren die Hunde dieser Zucht in das vorläufige Zuchtbuch eingetragen, mit der Zeit fanden die nächsten Generationen aber schon ihr Platz in den polnischen Ahnentafeln.
Ende 50-er Jahre des 20. Jahrhunderts führte ein anderer Enthusiast und Gönner der Laufhunde, Oberst Piotr Kartawik, einige, dem Ogar ähnliche Hunde aus Ostpolen (Kresy Wschodnie, Weissrussland) ins Land ein. Es waren größere, schwerere Hunde, stets mit Sattelhaar. So hatte man in Polen die bereits registrierte Rasse Ogar Polski, man unterschied jedoch darunter zwei Typen: den "Paw³usiewicz-" bzw. "Kartawik-Hund".
1966 wurde die Rasse Ogar Polski von FCI aufgrund der Merkmale der Hunde vom Typ "Kartawik" als Standard registriert. Die Laufhunde vom Typ "Paw³usiewicz" entsprachen aber nicht diesem anerkannten Standard (solche Hunde wurden bei Wettbewerben und Ausstellungen disqualifiziert). Versuche, sie mit den Kartawiks Hunden zu kreuzen, bewiesen, dass beide Ogar-Arten verschiedene Genotypen aufweisen. Allmählich wurden sie aus den Zuchten eliminiert und gerieten für viele Jahre in Vergessenheit. Glücklicherweise wurden die Paw³usiewicz-Ogars, vor allem aber ihr einmaliger Gebrauchswert, von den Jägern geschätzt, die nicht verzichtet haben, diese Hunde weiter zu züchten, auch wenn sie nicht dem bereits existierenden Ogar-Standard entsprachen.
1983 wurde ein Standard für die Paw³usiewicz-Hunde entwickelt, und seitdem wurden sie offiziell GOÑCZY POLSKI genannt. Zugleich wurden die ersten Vertreter der Rasse in das vorläufige Verzeichnis eingetragen. Die ersten Würfe gab es 1984, die ersten Hunde mit dokumentiertem Stammbaum 1989.
Seit vielen Jahren wurden eifrig Bemühungen angestellt, diese heimliche schöne Rasse von FCI anzuerkennen. Deshalb wurde ihre offizielle Anerkennung durch FCI während der Internationalen Hundeausstellung in Posen 2006 von allen Züchtern, Besitzern und einer Reihe von Gonczy-Liebhabern als Krönung vieler Jahrzehnte intensiver Arbeit empfunden.

Dr. Michael Sowa
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Polnischer Laufhund (Goñczy Polski)
Polen kann fünf Hunderassen vorweisen, die von der Weltorganisation der Kynologie FCI anerkannt sind: Polnischer Niederungshütehund, Tatra-Schäferhund, Polnischer Windhund, Polnische Bracke und Polnischer Laufhund. Da es nur diese wenigen polnischen Hunderassen gibt und sie im Allgemeinen nicht bekannt sind, verdienen sie es besonders, bekannt gemacht zu werden. Im Vergleich, es existieren 57 Rassen britischer, 52 französischer und 31 deutscher Abstammung.
Die einzelnen Hunderassen sind entstanden, um die menschliche Arbeit zu unterstützen. Noch heutzutage helfen Hunde die Herde auf der Weide zu halten, bewachen Anwesen, werden jagdlich geführt; die Aufgabe anderer ist wiederum ausschließlich Begleitung und Zierde. Dem Gebrauchzweck nach wurden bei Hunden im Verlauf der Zuchtrassenbildung die angestrebten Charakter - und Physiognomieeigenschaften gefördert, die unerwünschten dagegen eliminiert. Gewöhnlich lassen wir uns bei der Wahl eines geeigneten Hundekameraden dadurch inspirieren, dass er zu unserem Lebensstil, zu unserer Arbeit bzw. zu unseren Freizeitaktivitäten passt.

Ein wenig polnischer Hundegeschichte
Laut der ältesten polnischen, von Gallus Anonymus geschriebenen Chronik, (Mönch, um 1100, wahrscheinlich aus dem St.-Hubertus-Kloster in den Ardennen) waren die Laufhunde (Goñczy) in Polen bereits im frühen Mittelalter als Jagdhunde gebraucht. Anderen Überlieferungen zufolge konnte jeder von Stolz geprägte polnische Hof auf eine Laufhundemeute nicht verzichten. Der Adel und die Großgrundbesitzer unterhielten an den Höfen und Palästen Hundezwinger. Die Zuchtauswahl der Jagdhunde wurde unter dem Gesichtspunkt der Brauchbarkeit geführt. Intensive Zucht bewirkte Bildung von lokalen Rassetypen.
Es ist schwer eindeutig zu bestimmen, wann sich der Rassenstandard Polnischer Laufhund - Goñczy Polski - herausgebildet hat, da seine Geschichte in das ferne Mittelalter zurück reicht. Im Laufe der Zeit war die Tendenz zu jagen abgeschwächt, da man begonnen hatte, die Schlachttiere zu domestizieren. Während des 2. Weltkriegs und kurz danach wurde versucht, alles aus dem Gedächtnis zu löschen, was an die Adelstradition des polnischen Hofes hätte erinnern können. Demzufolge war diese Rasse fast ausgestorben. Geschützt von einer Handvoll Enthusiasten und in Jahrelanger Arbeit wiederaufgebaut, wurde sie offiziell 2006 durch FCI anerkannt.

Polnischer Laufhund - das Porträt
Polnischer Laufhund wurde ausschließlich zu Gebrauchszwecken gezüchtet, die von Jägern sehr geschätzt sind. Ausdauer und zugleich Leichtigkeit und Wendigkeit, Hartnäckigkeit und Mut verbindet er mit Umsicht und Dressuranfälligkeit. Dieser Hund erweist sich als wirkungsvoller Stöber- und Spürhund, besitzt auch alle Vorteile eines Schweißhundes. Er stellt einen ausgezeichneten und dabei nicht aggressiven Wachhund dar. Goñczy ist sehr anhänglich, ergeben, sensitiv und überschwänglich dem Besitzer gegenüber. Er ist auch kinderlieb. Den Fremden gegenüber verhält er sich misstrauisch und distanziert, wird aber in Gefahrsituationen den Besitzer beschützen.
Polnischer Laufhund fühlt sich hervorragend bei körperlich aktiven Menschen - er mag lange Spaziergänge und Spiele. Laufen neben dem Fahrrad oder Pferd, zu welchem er eine eher gute Beziehung hat, deckt wunderbar seinen natürlichen Bewegungsbedarf. Ein Hund dieser Rasse besitzt einen starken Jagdinstinkt, was in seiner dominierenden Persönlichkeit und beträchtlichen Unabhängigkeit Ausdruck findet. Er erfordert demnach Konsequenz und Entschlossenheit bei der Erziehung.
Goñczy Polski ist in Deutschland noch eine Neuigkeit, sowohl für die Jäger als auch für die Züchter. Wir hoffen nun, dass diese Rasse hier schnell gewürdigt wird; sie ist ja Teil unserer Kultur und verdient ohne Zweifel ihre Anerkennung wegen ihrer Nützlichkeit und Ergebenheit.
September 2007
Autorin: Katarzyna Sowa, Berlin
katarzyna.sowa@t-online.de

Erster Deutscher Jugend-Champion, erster Deutscher Champion und erster Luxemburgischer Champion in der Geschichte der Rasse Gonczy Polski
DORA Herbu Wêszynos,
geb. 01.06.2006
(Mutter: SMUGA Cnotliwy Nos, Vater: AMBER z Doliny Bystrej);
Enkelin von RELAKS Hulaj Dusza:)
Besitzer: Katarzyna und Michael Sowa, Berlin (Deutschland)
Foto: Katarzyna Sowa

MUFA Czas na £owy,
geb. 26.02.2005
(Mutter: ¯ARNA Wilczy Pazur, Vater: SIM z Warmiñskich Szczekaczy)
Besitzer: Anna Busiakiewicz, Berlin
mail: ciumrok@tlen.pl